21. Juli ´09 Nationaler Gedenktag an verstorbene DrogengebraucherInnen

„…des roses pour mes amis“

Unter der Schirmfrauschaft der Bundesdrogenbeauftragten Frau Sabine Bätzing, findet in über 40 Städten der nationale Gedenktag an Verstorbene aus dem Drogenbereich statt.
In Bonn starben laut Polizeiangaben bis zum 9. Juli diesen Jahres 22 Menschen aus dem Drogenbereich, im Juli vergangenen Jahres waren es 15 Verstorbene, insgesamt in 2008 waren es 30 verstorbene Menschen.
Um ihrer zu gedenken, aber auch um auf die Missstände in der Drogenpolitik hinzuweisen, begehen wir gemeinsam mit den Angehörigen, Freundinnen und Freunden diesen Tag. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Landesverband JES NRW. e.V.
Ausgrenzung und Diskriminierung erleben Menschen aus dem Drogenbereich tagtäglich. Die Szeneverdrängung (im Durchschnitt alle 10 Jahre in Bonn) die seit dem letzten Jahr stattfindet, führte dazu, dass nicht nur die Präventionsarbeit der AIDS-Initiative Bonn, sondern insbesondere die der Selbsthilfe erheblich erschwert wurde. Dies führte u.a. zu einem Rückgang der Abgabe steriler Spritzen. Der Informationsfluss durch die Selbsthilfe, wann z.B. jemand dringend Hilfe und Unterstützung benötigt oder „schlechter Stoff“ im Umlauf ist, wurde durch die Verfolgung ebenso unterbrochen. Ob dies einen direkten Zusammenhang zu der deutlich gestiegenen Zahl von Verstorbenen darstellt, ist wissenschaftlich noch nicht belegt. Fakt ist – die Drogenpolitik muss neue Wege gehen und darf sich nicht auf „Altnichtbewährtem“ ausruhen.
Um Menschenleben zu retten; für eine gesellschaftliche Integration; um neue Infektionen zu vermeiden und um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen, sollten alle Angebote auf den Prüfstand.
Eine sofortige Aufnahme von Menschen aus dem Drogenbereich in die Diamorphinabgabe ist, wie Köln und Frankfurt zeigen, rechtlich auch in Bonn möglich und wäre für viele DrogengebraucherInnen lebensrettend.
Das diesjährige Motto des Bundesverbandes der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e.V. lautet: „ Menschenwürde in der Drogenpolitik – ohne Legalisierung geht es nicht!“