21. Juli 2013 Nationaler Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen

Protest-, Aktions- und Trauertag

Sonntag, 21. Juli  Flughafenbushaltestelle Bonner Busbahnhof
12 bis 16 Uhr Gedenkveranstaltung und Informationsmöglichkeit zum aktuellen Stand von HIV u. HEPATITIS C

Gesundheitsversorgung in Haft, so lautet das diesjährige Motto des nationalen Gedenktages, an dem zahlreiche Organisationen auf die nach wie vor unmenschliche Drogenpolitik hinweisen möchten.

Denn wider besseren Wissens werden weder Maßnahmen zur Vermeidung von HIV- und Hepatitisinfektionen, wie die Abgabe steriler Spritzen und Kondome, umgesetzt, noch findet eine den aktuellen wissenschaftlichen Standards entsprechende ausreichende medizinische Versorgung der inhaftierten Menschen mit HIV oder Hepatitis statt.

„Das Schicksal von drogengebrauchenden Menschen in Haft und aus den Gefängnissen Entlassenen ist weiterhin ungewiss. Da die traumatischen Erlebnisse der Inhaftierung, der jahrelangen Verfolgung und gesellschaftlicher Ausgrenzung oft nicht mehr von den Betroffenen verarbeitet werden können, führt dies nicht selten zur Verelendung oder schlimmstenfalls zum Tod“, so Christa Skomorowsky, Mitarbeiterin der AIDS Initiative Bonn.

Gemeinsam mit den Menschen aus dem Drogenbereich möchte die AIDS Initiative an ihre verstorbenen Angehörigen, Freunde und Freundinnen gedenken.

Gemeinsam fordern wir eine Änderung der Drogenpolitik.

Schirmherrschaft: Joe Bausch, substituierender Arzt im Strafvollzug und Rechtsmediziner im Kölner Tatort-Krimi

Filmvorführung

Am Montag, den 22. Juli lädt die AIDS Initiative Bonn ins Woki ein. Gezeigt wird um 14.30 Uhr der Film Ray, die Biographie von Ray Charles. Der Eintritt ist frei.

Zur Geschichte des Gedenktages

Am 21. Juli 1998 wurde an der „Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige“ in Gladbeck zum ersten Mal der vom „Landesverband der Eltern und Angehörigen für humane und akzeptierende Drogenarbeit NRW e.V.” ausgerufene Gedenktag abgehalten. Diesem Aufruf schloss sich unser Bundesverband sowie auch der Länderverband Schleswig-Holstein/Hamburg an. Der 21. Juli bot sich uns förmlich an, denn an diesem Tag verstarb Ingo Marten 1994 auf bisher immer noch ungeklärte Weise. Ingo wurde, ebenso wie viele tausend andere Kinder, Angehörige und Freunde Opfer einer repressiven Drogenpolitik. Der Mutter von Ingo gelang es mit einem beispiellosen Einsatz und unter der Mithilfe der Stadt Gladbeck eine Gedenkstätte zu schaffen, die ihresgleichen in Deutschland sucht. Der Gedenkstätte in Gladbeck folgten nun in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung in Deutschland.

Der 21. Juli soll jedoch nicht nur ein Tag des Gedenkens sein, sondern auch ein Tag der Aktionen und des Protestes.

Da der diesjährige Gedenktag auf einen Sonntag fällt, wird die zentrale Kundgebung des Bundesverbandes in Wuppertal am Montag den 22.Juli veranstaltet.

Der Text stammt vom Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e.V.

www.akzeptierende-eltern.de