45 Menschen mit HIV/AIDS kommen zu Wort…

  • weiblich, 31 Jahre, Migrationshintergrund, seit 2010 in Deutschland, schwanger, alleinstehend, ohne gesicherten Aufenthaltsstatus, spricht nur Englisch
    Vermittlung an einen Rechtsanwalt, um den Aufenthaltsstatus zu sichern, Begleitung zu den Ärzten und zur Entbindung, Psychosoziale Unterstützung vor und nach der Entbindung, Begleitung bei der medizinischen Nachsorge des Kindes, Antrag bei der Michael-Stich-Stiftung, um Kindernahrung und Erstlingsausstattung zu finanzieren.
  • männlich, 26 Jahre, Migrationshintergrund, Student, Kontakt zu Eltern abgebrochen, nachdem diese von Homosexualität erfahren haben. Begleitung zur HIV-Ambulanz und Beistand nach frischer HIV-Infektion, Unterstützung bei Verlängerung der Aufenthalterlaubnis, Einleitung Asylverfahren wegen der Diskriminierung im Heimatland aufgrund der HIV-Infektion und Homosexualität, Vermittlung in Selbsthilfegruppe.
  • weiblich, 26 Jahre Begleitung zu den Terminen in die HIV-Ambulanz, Unterstützung beim Studium, Hilfe bei der Behandlung einer zusätzlich aufgetretenen depressiven Erkrankung, regelmäßige Gespräche, um das Selbstwertgefühl als HIV-positive Frau zu stärken.
  • weiblich, verwitwet, eine schwer kranke Tochter, Migrationshintergrund
    Begleitung in der Schwangerschaft mit der Tochter und Unterstützung in der Zeit des ersten Lebensjahres, bis sicher ausgeschlossen werden konnte, dass die Tochter HIV-positiv ist, Hilfe bei den rechtlichen Ansprüchen nach dem Tod des Ehemannes, Unterstützung in der Frage, wann mit der antiretroviralen Therapie begonnen werden soll. Vermittlung in Selbsthilfegruppen.
  • männlich, 43 Jahre, Drogengebraucher, zeitweilig obdachlos
    Vermittlung einer Wohnung nach Haftentlassung, Begleitung zur HIV-Ambulanz und Umstellung der HIV-Medikation, Hilfe bei allen krankenversicherungs- und sozialrechtlichen Angelegenheiten, Vermittlung in die Heroinambulanz.
  • männlich, 31 Jahre, alleinstehend, ohne Arbeit
    Begleitung und Beistand nach akuter HIV-Infektion und Toxoplasmose, Hilfe bei Schwierigkeiten mit dem  Vermieter, Vermittlung einer neuen Wohnung, Unterstützung in sozialrechtlichen Angelegenheiten, Unterstützung beim Erreichen eines besseren Aufenthaltsstatus, Vermittlung in  Weiterbildungsmaßnahme.
  • weiblich, 34 Jahre, alleinstehend, Migrationshintergrund, ohne Deutschkenntnisse
    Vermittlung bei Schulden aus fehlender Krankenversicherung, Begleitung in die HIV-Ambulanz, Hilfe in sozialrechtlichen Angelegenheiten, Vermittlung in Arbeit.
  • weiblich, 50 Jahre, verwitwet, Migrationshintergrund
    Begleitung bei der Frage, ob HIV-Therapie begonnen werden soll, Vermittlung in Reha-Maßnahme, Vermittlung in berufliche Wiedereingliederungsmaßnahme, Wiedereinstieg in den Beruf begleitet, Medikamentenumstellung begleitet, Stellung Rentenantrag.
  • männlich, 62 Jahre alt, wartet auf Spenderorgan
    Regelmäßige Begleitung zur HIV-Therapie und zu Sonderbehandlungen, Hilfe in sozialrechtlichen Angelegenheiten, Notfallsicherung auch zu Nachtzeiten, Unterstützung des Lebenspartners bei der Frage, ob eine Notfalleinweisung in die Klinik notwendig ist.
  • weiblich, 34 Jahre, 1Kind, Drogengebraucherin
    Anbindung an die immunologische Ambulanz, Unterstützung im Sorgerechtsstreit und beim Finden einer größeren Wohnung, Antrag bei der DAS für Weihnachtsgeld für das Kind.
  • weiblich, 53 Jahre, alleinstehend
    Vermittlung in Fortbildungskurs zur Wiedereingliederung in Arbeit, Begleitung zur HIV-Therapie und Auseinandersetzung mit HIV, Antrag bei der DAS für neue Küchengeräte.
  • weiblich, 36 Jahre, Migrationshintergrund, eine Tochter
    Vermittlung in Deutschkurs, Begleitung zur HIV-Therapie, Unterstützung in Kindergarten und Schule, aktives Mitglied in der Selbsthilfegruppe
  • weiblich, Mitte Fünfzig, Migrationshintergrund. Die AIB unterstützte mich im letzten Jahr, als ich aufgrund der Folgen meiner Erkrankung nicht mehr arbeiten konnte. Sie half mir, eine Rehabilitationseinrichtung zu finden und sprach mit meinem Chef, damit er einer beruflichen Wiedereingliederung zustimmte. Das hat mir meinen Job gerettet. Dank der Begleitung beziehe ich jetzt teilweise Rente wegen Erwerbsminderung. Nach einer begleiteten Umstellung meiner Medikamente geht es mir viel besser und ich arbeite wieder.
  • männlich, Mitte Zwanzig, Migrationshintergrund. Ich infizierte mich bei meinem Studienaufenthalt mit HIV und war lange sehr schwer krank. Dadurch konnte ich nicht richtig studieren und habe nicht alle Prüfungen im Semester bestanden. Dadurch drohte mir, dass meine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert wird. Die AIB hat mich beim Ausländeramt unterstützt, so dass ich eine weitere Verlängerung meiner Aufenthaltserlaubnis bekommen habe. Ohne diese Unterstützung hätte ich nicht weiter studieren können und wäre abgeschoben worden.
  • weiblich, geschieden, Anfang 30. Ich habe erst im Rahmen meiner zweiten Schwangerschaft erfahren, dass ich HIV-positiv bin. Ich war so schockiert und hatte solche Angst, zumal ich mittlerweile geschieden und mit den Kindern allein bin. Über die Uniklinik bin ich dann an die AIDS-Initiative (AIB) verwiesen worden. Dort habe ich mich sicher und gut aufgehoben gefühlt. Zum ersten Mal waren da Menschen, die mir zugehört und mich verstanden haben. Eine Mitarbeiterin hat mich sogar zur Entbindung begleitet und mir in den ersten schwierigen Wochen mit meinem Baby geholfen.
  • weiblich, Anfang Zwanzig, Migrationshintergrund. Ich kam als unbegleitete Minderjährige nach Deutschland. Meine Mutter war kurz zuvor an AIDS gestorben. Die AIB steht seitdem an meiner Seite. Sie begleitet mich in die Uniklinik, steht mir in Lebenskrisen bei und ist wie eine zweite Familie für mich geworden. Mittlerweile bin ich Mitte Zwanzig. Ohne diese Unterstützung würde ich mich einsam und allein fühlen, aber dort sind immer Menschen, die mir zuhören und für mich da sind.
  • weiblich, Anfang 30, 2 Kinder, geschieden. Ich erfuhr in der Schwangerschaft, dass ich HIV-positiv bin. Wo ich mich infiziert habe, weiß ich nicht mehr. Ich war geschockt und dachte, dass ich mein Kind nicht behalten könnte. Mein Gynäkologe schickte mich dann zur AIB. Hier hat man mir Mut gemacht und mich zu den Fachärzten begleitet. Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt und sie ist gesund.
  • weiblich, Mitte dreißig, 3 Kinder. Ich kam im August 2010 schwanger in Haft. Mit Beginn der Entbindung wurde ich vorzeitig aus der Haft entlassen. Als ich mein Kind auf die Welt brachte, hatte ich keine Krankenversicherung und das Krankenhaus wollte eine immense Summe von mir. Ein Schock, zumal ich noch zwei weitere Kinder zu versorgen habe. Als ich weinend bei der AIB anrief, sagten die Mitarbeiter_innen nur: „Mach Dir keine Sorgen, wir kriegen das zusammen hin!“ Und tatsächlich: nach etlichen Telefonaten und Briefen, war meine Krankenkasse bereit, die Kosten zu übernehmen.
    Ich kann erstmal durchatmen.
  • weiblich, 30 Jahre, 2 Kinder, Migrationshintergrund. Als ich meinem Mann erzählte, dass ich HIVpositiv bin, verließ er mich noch am selben Abend und ließ mich allein mit den zwei gemeinsamen Kindern zurück. Die Miete für die gemeinsame Wohnung zahlte er auch nicht mehr. Die AIB war für mich da. Sie begleitete mich zum HIV-Behandler und wägte mit mir die Vor- und Nachteile eines Therapiebeginnes ab. Auch beim Finden einer neuen Wohnung bekam ich Hilfe. Aber das Wichtigste: Hier hatte ich immer das Gefühl, noch genauso ein Mensch zu sein, wie vor meiner HIV-Infektion.
  • weiblich, 40 Jahre, ehemalige Drogengebraucherin. Wie viele Menschen aus dem Drogenbereich, habe auch ich als ehemalige Drogengebraucherin nicht nur HIV, sondern auch Hepatitis C. Meine Leber ist jetzt völlig kaputt und ich warte auf ein Spenderorgan. Das ist hart und zehrt an den Nerven. Die Ungewissheit macht auch meiner Mutter schwer zu schaffen. Da ist es gut, dass die AIB Tag und Nacht für uns beide da ist.
  • männlich, 62 Jahre, wartet auf eine Operation, die aufgrund seines derzeitigen schlechten Zustandes nicht durchführbar ist. Regelmäßige Begleitung zur Ambulanz und zu Sonderbehandlungen, Hilfe in sozialrechtlichen Angelegenheiten, Notfallsicherung auch zu Nachtzeiten, Unterstützung der Lebenspartnerin in besonderen Krisen.
  • weiblich, 32 Jahre, ich habe mich wahrscheinlich schon in sehr jungen Jahren, als ich noch Drogen gebrauchte, mit HIV infiziert. Mein Selbstbewusstsein als junge HIV-positive Frau musste ich erst finden. Und dann war da immer diese Angst, meine Partner beim Sex anzustecken. Wie häufig habe ich die AIB heimlich angerufen und mich schnell erkundigt, ob das Risiko einer Ansteckung bestanden hat. Heute, mit Anfang Dreißig, muss ich da natürlich drüber lachen, aber es hat einige Zeit gedauert, bis ich einen sicheren Umgang mit HIVgefunden habe.
  • männlich 21 Jahre, vor ca. vier Jahren, ich war 17, infizierte ich mich mit HIV. Ich dachte, mein Leben sei zu Ende. Die Ärzte der HIV-Ambulanz schickten mich zur AIB. Dort fing man mich in etlichen Gesprächen und vielen Krisentelefonaten auf. Hier erzählte ich dann auch meiner Mutter, dass ich HIV-positiv bin. Lange Mutter-Sohn-Gespräche waren danach erforderlich. Meine Mutter kam auch allein in die AIB, um sich beraten zu lassen. In der Zwischenzeit ist meine Mutter eine richtige HIV-Aktivistin geworden und wir zwei führen richtige „Fachgespräche“.
  • männlich 47, ich konsumiere Heroin seit ich vierzehn bin. Lange lebte ich auch auf der Straße. In der Zeit war die AIB einer der wenigen Orte, an denen ich mich aufgehoben und angenommen fühlte. Hier konnte ich meine Wäsche waschen, eine Tasse Kaffee trinken und ein offenes Ohr fand ich auch immer. Mit Hilfe der AIB fand ich dann als Mittvierziger endlich meine eigene Wohnung; ein großer Schritt. Und auch wenn ich die Entgiftung mal wieder abgebrochen habe, weiß ich, dass ich in der AIB weiterhin Unterstützung bekomme.
  • männlich, 34 Jahre, die AIB ist fast mein zweites Wohnzimmer. Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag trinke ich hier einen Kaffee und treffe Freunde und Bekannte. Hier spielt es keine Rolle, dass ich HIVpositiv bin. Während in meiner Familie und meinem Bekanntenkreis kaum jemand weiß, dass ich positiv bin, kann ich hier offen mit meiner Infektion umgehen. Das ist wichtig, um zu merken, dass mit mir alles in Ordnung ist.
  • männlich, 27 Jahre, Migrationshintergrund, alleinstehend, vielfältige durch die HIV-Infektion verursachte Erkrankungen, unter anderem Toxoplasmose. Begleitung zu den Ärzten, Unterstützung in sozialrechtlichen und ausländerrechtlichen Angelegenheiten. Ein besonderes Problem ist, dass der junge Mann seine Medikamente nicht regelmäßig nimmt. Hier drohen Resistenzen und wir sind zusammen mit den Ärzten der HIV-Ambulanz in steter Zusammenarbeit, um die regelmäßige Einnahme zu gewährleisten. Auch die regelmäßigen Routineuntersuchungen hinsichtlich der weiteren Erkrankungen werden von hier organisiert.
  • weiblich, 24 Jahre, Begleitung zu den Ärzten, Abwägung, ob antiretrovirale Therapie begonnen werden soll. Vielfältige Gespräche, über safer Sex und alle anderen Fragen um dieses Thema. Insbesondere: Wann sage ich einem neuen Partner, dass ich HIV-positiv bin. Seit einiger Zeit ist die junge Frau jetzt in einer festen Partnerschaft und es geht um ein ganz neues Thema: Wie bekommt eine HIV-positive Frau ein gesundes Kind.
  • weiblich, 28 Jahre, im Asylverfahren, kam als Angestellte im Privathaushalt nach Deutschland, mit einer privaten Krankenversicherung. Hier erfuhr ich, dass ich HIV-positiv bin und die private Krankenversicherung wollte nicht zahlen. Die Familie wollte mich nicht mehr bei den Kindern haben. Und ich konnte nicht zurück nach Hause, weil ich dort keine medizinische Versorgung bekommen kann und dort wahrscheinlich bald sterben würde. Mein Arzt schickte mich zur AIDS-Initiative. Dort unterstützt man mich in allen Belangen. Aber das Wichtigste, die AIDS-Initiative unterstützt meinen Anwalt im Asylverfahren mit allen relevanten Informationen zum Thema HIV.
  • weiblich, 47 Jahre, mein Mann ist 2003 an AIDS gestorben. Dass er und ich HIV-positiv sind, haben wir erfahren, als unsere zweite Tochter gerade zwei Monate war. Nie werde ich diese Zeit vergessen. Dieses lange Warten, bis wir nach einem Jahr endlich wussten, dass beide Kinder gesund sind. Da hatte mein Mann schon AIDS und lag im Sterben. Seitdem steht die AIB mir zur Seite. Als ich vor zwei Jahren mit Mitte vierzig mit meiner Therapie begann, wurde der Kontakt wieder enger. Als Unterstützung beim Umgang mit den Nebenwirkungen, waren die AIB und auch das dortige Positiventreffen  unglaublich hilfreich. Sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.
  • weiblich, 31 Jahre, 1 Kind, Migrationshintergrund
    Die junge Frau wird seit drei Jahren von uns begleitet. Das große Problem ist die unregelmäßige Medikamenteneinnahme. Die Nebenwirkungen zu bewältigen ist die eine Herausforderung, sich täglich mit dem Thema HIV auseinandersetzen zu müssen, die Andere. Es gibt Phasen, da rufen wir täglich an, um an die Tabletteneinnahme zu erinnern. Wir müssen  immer wieder Gespräche darüber führen, wie wichtig die tägliche Einnahme ist.
  • weiblich, 27 Jahre, auf dem Tisch steht ein Stapel Tablettenpackungen, die das HIV-Virus in Zaum halten, Entzündungen hemmen, Schmerzen lindern, die Psyche stützen sollen. Und der tägliche Medikamentencocktail hat Nebenwirkungen –  zum Beispiel eine Fett-Stoffwechselstörung, die einen 20-Kilo-Ring um den ansonsten schlanken Körper wachsen ließ. Auch die Organe sind von einer Fettschicht umlagert. Harmlos ist das nicht, sondern Ursache für Atemnot, Herzprobleme und eine gerissene Bauchdecke.
  • männlich, 25 Jahre, Missbraucht, ausgegrenzt, allein gelassen, HIV-positiv. Er ist ein sympathischer, fröhlicher junger Mann, voller Ideen und Pläne. Er war 23 Jahre alt und stand am Anfang seiner Berufsausbildung, als er bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung vor einer Mandeloperation erfuhr, dass er HIV-positiv ist. Das erste halbe Jahr nach der Diagnose ging es ihm sehr schlecht, er fiel in ein tiefes Loch. Länger als zwei Stunden pro Nacht konnte er nicht mehr schlafen. Sein Leben bestand nur noch aus Perspektivlosigkeit. Die Beziehung zu seinem Lebenspartner ging leider aufgrund der HIV-Diagnose zu Ende.
  • weiblich, 49 Jahre, die Infektion wurde 2007 erkannt, doch wahrscheinlich lebt sie schon seit 1999 mit dem Virus. Schon wenige Jahre nach der HIV-Diagnose brach die Krankheit aus. Die Ärzte gaben ihr nur noch drei Jahre zu leben und ihr ging es so schlecht, dass sie lange Zeit im Rollstuhl sitzen musste. Hinzu kamen psychische Beschwerden. Sie leidet immer wieder unter Depressionen. „Wenn ich Depressionen oder Angstzustände habe, geht es mir auch körperlich schlechter.“
  • weiblich, 39 Jahre, How on earth would I be able to manage working full time, caring for a sick/dying husband, raising a child, and taking care of a home all at once? Not to mention the fact that my own body is not exactly getting any younger, spryer, or healthier as the time goes by. To rent or to buy a house is nor our question? I’m not thinking worst-case here — just looking at what is likely to come. It sounds like a recipe for foreclosure, an anxiety attack, or worse. Plus, given such a scenario I know that I will want to care for my family, personally. Is it really worth it to miss out on precious time just to say that I „own“ a home? Surely it doesn’t make our house any less than a home if our name isn’t on the title? Anyway, neither way seems really to be a good answer. If we rent, we give up a bit of a dream – a hope that life might somehow be „normal.“ If we buy, we give up time with our family and make ourselves particularly vulnerable financially. A rock and a hard place. What is normal anyway? This I can share with AIB.
  • weiblich, 26 Jahre, ich habe wie viele Frauen geglaubt und fühle es noch immer so, dass es sich, wenn wir HIV-positiv sind, um eine Strafe für etwas, dass wir falsch gemacht haben, handelt. Wir müssen -und ich will dahin kommen-  HIV einfach als einen Unfall ansehen, genauso wie man einen Autounfall hat oder seine Arbeitsstelle verliert und  nicht als etwas, für das man die Schuld zugewiesen bekommen kann. Erst dann kann man aufhören, HIV als etwas enorm Bedrückendes und Unbekanntes anzusehen,  etwas, was mich nicht liebenswert macht, denn es ist etwas, was mit mir passiert ist. Um das so sehen zu lernen, ist die Unterstützung der Selbsthilfe für mich unentbehrlich.
  • weiblich, 33 Jahre, manchmal nehme ich für einen Monat meine Medikamente und denke nicht einmal darüber nach, es ist eine tägliche Routine. Dann schaue ich auf sie und denke: „Wow – das ist es, was mich am Leben hält“. Jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich  denken muss: „Diese Tabletten, eine Handvoll Tabletten,  sie halten mich am Leben und  es war sehr schwer meine Mutter an AIDS sterben zu sehen, ich weiß, ich könnte genauso sterben. Das ist verdammt viel, damit leben  zu müsse. “
  • männlich, 53 Jahre, my dear wife died on 9 May 1999. Two weeks later we buried her two sisters, who both died from Aids. The following week we buried my wife’s brother. I have since buried my two brothers, two sisters, two aunts and two uncles. I have a brother whose health continues to deteriorate because he has Aids. Here in Bonn I am up to check on my two daughters who are eight and nine years old. My eldest daughter is HIV positive. I am a single parent. I don’t want others to die like my wife‘. To get along I am working in peer groups, educated by AIB. Together we sorted frustration out, when my community seem to know the answers to the problems of the epidemic but are skating around them, not hitting the answer.
  • weiblich, 47 Jahre, je suis séropositif. Pendant un certain temps j´ai vecu dans une maison de femmes.  J´en avait marre; Dans la vie je n’ai personne à qui je peut parlé de ma maladie, de mes problemes et d ´argent. C´était impossible de parler a mes copines africaines sur le Sida. Plus encore qu´en Europe on est rejeté par la communauté africaine quand on porte le virus dans soi.
  • weiblich, 19 Jahre, il ya un ans on ma enlevé ma matrice. Pendant ce temps la j étais déprimée. J´avais peur du cancer. En supplement je me suis toujours  sentis faible; toutes le deux semaines j ´eté malade. J´ai cru que je n´ai plus longtemps a vivre. Le effets secondaire des medicaments ne sont plus si grave comment au début, mais ils sont lá.
  • männlich, 63 Jahre, als ich erfuhr, dass  ich die Tabletten einnehmen muss, plagte mich ein plötzlich auftretendes Schwächegefühl, so dass ich dachte,  ich müsste in Ohnmacht fallen. Hinzu kamen bohrende Kopfschmerzen. Meine Ärztin und ich dachten es würde vorüber gehen. Wir besprachen mit der Mitarbeiterin alles durch, legten einen Ablaufplan zurecht. Ich erhielt die Handynummer der AIB, um jederzeit anrufen zu können. Ich fing mit der Therapie an, es war einfach schrecklich. Über ein halbes Jahr erbrach ich die Tabletten immer wieder, fühlte mich kraftlos und schwach, trotz der Einnahme von Medikamenten, die das Erbrechen verhindern sollten. Durch die Gespräche mit der AIB wurde mir klar, dass ich durch das Erbrechen meine Gefühle wie Wut, Zorn, Ärger und Trauer ausdrücke. Ich wollte nicht HIV-positiv sein. Die konstanten Gespräche und die Unterstützung der AIB halfen mir da raus.
  • weiblich, 20 Jahre, I feel so desperately alone in all of this. I’m not saying I don’t have support and people who love me, because I do. I just feel like they don’t have a clue what I’m going through. Hell, I don’t even have a clue what’s going on. I just feel like this HIV thing has isolated me and put me just out of reach of everyone else. If that makes any sense. I just don’t feel like I belong anymore. I don’t feel like I’m a part of anything anymore.
  • weiblich, 48 Jahre, Migrationshintergrund. Mein Mann und ich seit 15 Jahren verheiratet. Wir haben die ganze Zeit im Ausland gelebt. Unsere gemeinsame Sprache ist französich. Deutsch haben wir nie miteinander gesprochen. Dann wurden meine Werte schlecht und der Arzt sagte uns, dass ich jetzt Tabletten brauche. Eine Behandlung im Ausland konnten wir uns nicht leisten und beschlossen darum, in das Land meines Mannes, nach Deutschland zu gehen. Die Behörden verlangten jedoch, dass ich einen Deutschtest ablege. Ich bin aber Analphabetin und leide nach einem schweren Unfall unter Gedächnisstörungen. Die AIB half mir, dass ich auch ohne den Nachweis von Deutschkenntnissen ein Ehegattenvisum bekam. Jetzt lebe ich in Bonn und bekomme die notwendige medizinische Versorgung. Meine Werte sind jetzt wieder viel besser.