Der Entzug der Freiheit darf nicht zum Entzug von Menschenrechten führen, so lautet eine zentrale Botschaft des diesjährigen Gedenktages am 21 Juli.
Eine weltweite Kampagne zur Erhöhung der Sensibilität für Schäden die durch die Kriminalisierung von Drogengebrauchern entstehen.
Die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten ist ein Motor der weltweiten HIV-Epidemie. Regierungen müssen endlich ihre Gesetze und Richtlinien reformieren, da harte Strafen und Zwangsmaßnahmen den Zugang zu wichtigen Angeboten der HIV Prävention verhindern. Die Tatsache, dass Menschen die Drogen injizieren einem künstlich erzeugten, höherem HIV Risiko ausgesetzt sind, kann nicht länger ignoriert werden. Die Kampagne „Support don´t punish“ fordert Regierungen dazu auf, einer Drogenpolitik eine Absage zu erteilen, die zu ökonomischen und gesundheitlichen Schäden führt und die Menschenrechte vielerorts missachtet.
Schätzungsweise 11 bis 21 Millionen Menschen injizieren Drogen. Die HIV-Infektionsraten in dieser Gruppe sind immens hoch, wie z.B. 37% in Russland und 43% in Indonesien.
Jede dritte HIV Infektion außerhalb von Afrika und bis zu 80% der HIV- Infektionen in Osteuropa und Zentralasien finden über den intravenösen Drogengebrauch statt.
Die Kriminalisierung des Drogenkonsums sorgt dafür, dass Drogenkonsumenten wegen geringfügiger Delikte inhaftiert werden. Täglich finden Menschen-rechtsverletzungen durch Strafverfolgungsbehörden einschließlich Folter und Hinrichtungen statt. Die Inhaftierung von Menschen die Drogen gebrauchen erhöht ihre Risiken einer HIV Infektion, da sterile Spritzen und Nadeln sowie Kondome nur unzureichend oder gar nicht verfügbar sind.
Evidenzbasierte Interventionen, die zur Vermeidung von HIV effektiv sind und von der WHO, UNAIDS und UNODC empfohlen werden, sind in vielen Ländern nicht umgesetzt. Experten und politische Entscheidungsträger, wie die „Global Commission on Drug Policy“ haben in ihren kürzlich veröffentlichten Berichten, eine Reform der internationalen Drogenpolitik gefordert. Als Teil dieser dynamischen Bewegung ruft die die Kampagne „Support, don´t punish“ die Regierungen dazu auf, politische und ideologische Barrieren zu überwinden und den Schutz der Gesundheit und der Menschenrechte von Drogengebrauchern und ihren Familien in den Fokus zu rücken.
Support -Unterstützen
Investieren Sie in wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von HIV und Hepatitis bei Drogengebrauchern.
Wir fordern Länder dazu auf, evidenzbasierte HIV Präventionsmaßnahmen für Drogengebraucher zu implementieren, wie z.B. Angebote des Spritzentausch und die Substitutionsbehandlung.
Wir appellieren an die Geberländer, UN-Organisationen und nationale Regierungen mit zielgerichteten Finanzierungen die Lücke zwischen dem Bedarf und der aktuell geringen Reichweite vieler Maßnahmen zu schließen.
Wir rufen die Regierungen dazu auf, zugesagten Verpflichtungen gegenüber dem „Globalen Fond“ vollständig nachzukommen. Nur so kann es gelingen HIV/Aids, Hepatitis, Tuberkulose und Malaria wirksam zu bekämpfen.
Don´t punish – Keine Bestrafung
Verbessern Sie jene Gesetze und Richtlinien, die wirksamen Maßnahmen zur Prävention von HIV und Hepatitis bei Drogenkonsumenten entgegenstehen.
Wir fordern Regierungen auf, die Kriminalisierung und Bestrafung von Drogengebrauchern zu beenden und das Verbot der Substitutionsbehandlung und des Spritzentauschs aufzuheben.
Wir fordern die Regierungen auf, Angebote von freiwilligen, evidenzbasierten Drogentherapien und Rehabilitation auszuweiten und die Inhaftierung von Drogenkonsumenten zu beenden.
Wir fordern Regierungen auf, mit der Zivilgesellschaft und Drogengebrauchern zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise gelingt es ein besseres Verständnis in Bezug auf schädliche Auswirkungen von „law and order Konzepten“ zu erhalten.
Ferner können solche Kooperationen dazu beitragen die Entwicklung von wirksamen HIV Präventionsmaßnahmen zu beschleunigen.
Für weitere Informationen www.supportdontpunish.org
Download: Support dont punish!_Unterstützen statt bestrafen! (PDF 248 kB)