Weg mit der Kürzung – Menschen mit HIV/AIDS brauchen die notwendige Hilfe!

Die AIDS-Initiative Bonn hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Ansprechpartnerin für Menschen mit HIV und AIDS in besonders schwierigen Lebenslagen bewiesen. Schwierige Lebenslagen heißt in diesem Zusammenhang, z.B.  gesundheitlich schwierige Situationen, ungeklärter Aufenthaltsstatus, Sprachproblematik,  Leben im Drogenbereich, psychische Störungen.

247 Menschen mit dem HI-Virus (zum Teil Doppelinfektionen mit Hepatitis C) werden von der AIDS-Initiative beraten und begleitet. Über 70 davon sogar in enger Betreuung, d.h. mit mehrmaligen wöchentlichen Kontakten.
Durch die enge, nahezu tägliche Zusammenarbeit  mit den Schwerpunktpraxen, insbesondere der Tropenambulanz der Universitätsklinik Bonn, können oftmals Sekundärerkrankungen der Menschen mit HIV vermieden bzw. rechtzeitig erkannt werden.  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rund um die Uhr in Krisensituationen erreichbar.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeit der AIDS-Initiative Bonn ist die niedrigeschwellige Präventionsarbeit. Hierzu gehört vor allem die Bereitstellung von sterilen Spritzen und Kondomen.  2010 wurden durch die AIDS-Initiative Bonn 57.600 sterile Spritzen verteilt. Der tatsächliche Bedarf liegt noch weit darüber. Durch konsequente, vertrauensbildende Maßnahmen, nehmen auch vermehrt Menschen aus osteuropäischen und afrikanischen Ländern die Angebote  der Initiative war.

Die Verwaltung plant, die Förderung der AIDS-Arbeit der freien Träger für das Jahr 2011 um 5000 €, sowie für das darauf folgende Jahr um 25.000 € zu kürzen.

Im Sozialausschuss am 17.05.2011 fand die erste Lesung des Doppelhaushaltes 2011/2012 statt. Entgegen des Verwaltungsvorschlages wurde für eine Fortzahlung von 5000.- € (Präventionsmittel) an die AIDS Initiative Bonn mehrheitlich abgestimmt. Allerdings droht nach wie vor eine Reduzierung der Mittel in Höhe von 20.000 €!

Für die AIDS-Arbeit in Bonn hätte eine Kürzung der finanziellen Unterstützung der AIDS-Initiative Bonn folgende Auswirkung:

  1. Weitere drastische Einschränkung der Hilfestellung für Menschen mit HIV/AIDS in Bonn
  2. Wegfall von dringend erforderlichen Präventionsmaterialien, die zur Vorbeugung von Neuinfektionen unabdingbar sind

Bei den geplanten Kürzungen ist zudem unberücksichtigt geblieben, dass seit 2003 die Sockelfinanzierung durch die Stadt Bonn für die Initiative gleich geblieben ist. Einen Inflationsausgleich gab es nicht. Die Mitarbeiter der AIDS-Initiative nahmen 2006 durch einen Wechsel von BAT/TVÖD zu Festgehältern erheblichen Lohnverzicht in Kauf, um die Arbeit für die Menschen mit HIV in Bonn nicht zu gefährden.

-> 45 Menschen mit HIV/AIDS kommen zu Wort

Die AIDS Initiative Bonn hofft, dass sich die Fraktionsmitglieder der Stadt Bonn in der entscheidenden Ratssitzung am 14. Juli für und nicht gegen die dringend erforderliche Unterstützung für Menschen mit HIV und AIDS entscheiden werden.